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Hallo, ich heiße Anya und freue mich über Deinen Besuch. Essen ist für mich vor allem Genuss. Essen bedeutet heutzutage aber auch Verantwortung übernehmen, für sich und die Welt. Denn was wir essen hat nicht nur auf unseren Körper und unser Wohlbefinden Einfluss, sondern in großem Maß auch auf die Umwelt, das Tierwohl und die Menschenrechte. Es spielt eine Rolle was wir essen.

Ich teile hier alles rund um’s Essen, Kochen und die Ernährung, auch persönliche Erfahrungen und einige Einblicke in meine Learnings auf Social Media.

Gerne kannst Du mich anschreiben, wenn Du mehr zu einem Rezept oder dem Tegernseer Tal wissen möchtest oder eine persönliche Frage hast.

 Blau-weiße Grüße aus Bayern oder irgendwo anders auf der Welt!

Anya

Erinnerungen aus der Dose – Tomatensuppe

Erinnerungen aus der Dose – Tomatensuppe

Als Kind kam die Tomatensuppe für mich aus der Dose. Und zwar aus der Campbell’s Soup Dose. Der schon seit dem 19. Jahrhundert bestehende Hersteller gewann Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts weltweit ganz besondere Aufmerksamkeit, als Andy Warhol eine ganze Reihe seiner heute ikonischen Siebdrucke mit den rot-weißen Dosen verzierte und auf den Markt brachte. Schon als junger Mensch habe ich die Werke von Warhol geliebt und bewundert, er machte mir durch seine leicht verdaubaren Werke die Türe in die Kunstwelt auf. Jahrelang zierte ein Museums-Poster des Museum Ludwig in Köln mit bunten Marilyns meine Zimmerwand. So liebte ich seine Suppen Bilder auch, zwar nicht auf einem Poster, sondern in Form von Postkarten, die noch in irgendeiner Kiste aufbewahrt werden. Festhalten an noch unbeschwerte Kindheit in USA, Fahrradfahren auf dem langen Wendehammer mit den anderen Kindern der Straße in einem vermeintlich behüteten Vorort von Manhattan, goldenes Herbstlaub, Halloween Spaziergänge, Sommerfeste an der Schule im Ort, Schneemänner im Garten bauen und auf dem kleinen Hügel Schlittenfahren. Was Essen alles für Erinnerungen aufbewahrt.

 
 

Campbell's Soup steht für mich aber für noch viel mehr als reine Kindheitserinnerungen. Sie spiegelt eine neue Art zu Essen, die in den 70ern und 80er zunehmend in die Haushalte einzog, Convenience Food. Mit in der Masse produzierten Lebensmitteln, richtig verpackt, zum richtigen Preise, hatte man schnell eine Mahlzeit, die in der Zubereitung sonst deutlich mehr Zeit und vermutlich auch Geld gekostet hätte als einmal in den Supermarktregal zu greifen und die Inhalte schnell im Topf warm zu machen. So viel schien gewonnen –– mehr Zeit zum Arbeiten, Freizeit und Familie und einfacheren Zugriff auf eine viel größere Auswahl an Lebensmitteln. Im Studium habe ich noch Tütensuppen gekauft und mit heißem Wasser angerührt. Da schüttele ich heute ein wenig vor Verwunderung den Kopf. Ich wäre aber gar nicht auf die Idee gekommen, mir selbst schnell eine Suppe mit frischen Zutaten zuzubereiten. Bis vor gar nicht so langer Zeit hätte ich auch immer eine Dose Campbell's Soup aus dem Regal mitgenommen, wenn ich sie mal entdeckt habe, alleine schon wegen der vielen Erinnerungen, die das Äußere angestoßen hat.

Das ist heute tatsächlich anders. Auch wenn ich jeden verstehe, der den Griff ins Supermarktregal tätigt, um eine Suppe zum schnellen aufwärmen mitzunehmen, weil es einfach praktisch ist und es sicherlich eine Bandbreite guter, schmackhafter Suppen auf dem Markt gibt (von der Tütensuppe möchte ich an dieser Stelle Abstand nehmen) wähle ich für die Tomatensuppe heute einen anderen Weg.

Gerade habe ich eine Ladung der letzten, reifen, tiefroten Tomaten vom Gärtner im Nachbarort mitgenommen und einen großen Topf Tomatensuppe auf Vorrat zubereitet. Sie gehört zu meinen absoluten Lieblingsrezepten, weil sie einfach in der Herstellung ist, ohne viel Gewürz einen vollen Geschmack entwickelt und wirklich allen schmeckt – auch Max.

Viel braucht ihr nicht neben einem Korb roter Tomaten (diese kann man natürlich auch mit Dosentomaten ersetzen –– hier nur auf die Herkunft der Tomaten achten, zum Teil werden Tomaten ‘versteckt’ (also mit undeutlicher Angabe auf der Verpackung) aus China in die Dose geschmuggelt): eine Sellerieknolle, bei Bedarf ein oder zwei Karotten und eine Spitzpaprika, eine helle Zwiebel, etwas Dattelsirup (hier kann man alternativ auch zB Ahornsirup einsetzen), Kokosmilch und Brühe. Und eine Prise Salz darf nicht fehlen.


Rezept

Zutaten:

für ca. 10 Portionen

  • 1.5 kg Tomaten (oder Dosentomaten)

  • eine Sellerieknolle

  • zwei oder drei Karotten (optional)

  • eine Spitzpaprika (optional)

  • eine Gemüsezwiebel

  • 3 EL Dattelsirup (alternativ Ahornsirup)

  • 800 ml Kokosmilch

  • 800 ml Brühe

  • eine Prise Salz

  • etwas Olivenöl

Als Topping:

  • frische Kräuter, kleingehackt –– hier nutze ich was ich gerade da habe: Petersilie, Basilikum, Oregano, Koriander, Microgreens … alles geht

  • Croutons aus altem Brot mit etwas Olivenöl im Ofen oder in der Pfannen angeröstet

  • einen Schuss gutes Olivenöl

  • roter Pfeffer oder Chiliflocken

Zubereitung:

  • Die Tomaten waschen und halbieren oder vierteln; die Zwiebel, den Sellerie, die Karotten schälen und würfeln; die Spitzpaprika waschen und würfeln

  • Die Zwiebel in etwas Olivenöl glasig garen und die Selleriewürfel und Karotten dazugeben; einige Minuten schmoren, den Dattelsirup drüber geben und nochmals 4-5 Minuten auf mittlerer Hitze kochen lassen

  • Die Tomaten und die Spitzpaprika dazugeben, durchmischen und 2-3 Minuten durchziehen lassen, mit einer Prise Salz würzen, dann die Kokosmilch und die Brühe dazugeben

  • Die Suppe aufkochen und dann ca 25 Minuten auf kleiner bis mittlerer Hitze köcheln lassen; am Ende die Suppe pürieren; bei wem die ganz kleinen Stückchen, die nach dem Pürieren bleiben, stören, siebt die Suppe nochmal kurz ab

  • Nochmals mit Salz abschmecken

  • Die Suppe in die Schalen geben und nach Belieben garnieren




Gegrillte Süßkartoffel mit Roter Beete & Feta

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Ein blauer Stern am Siegel-Himmel

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